Walter Baasch, Eckernförde

 „Alte Eckernförder Kunst“

 (Aus dem Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde e.V., Jahrgang 3/1938)

Im Frühjahr 1936 zeigte die Kunsthalle in Kiel eine Ausstellung:

„100 Jahre Bildnismalerei in Schleswig-Holstein 1775 – 1875“.

 

Diese Ausstellung stellte das Ergebnis einer jahrzehntelangen Forschungsarbeit dar und war in erster Linie das Verdienst von Fräulein Dr. Martius, Kiel.

 

Sie hat damit ein bis dahin fast verschollenes Gebiet unseres heimatlichen Kunstlebens wieder lebendig werden lassen, ein Gebiet, das die eigene Heimat vergessen ließ.  Die Bildersammlung offenbarte uns vor allem, in wie hohem Maße ein absolutes Können der damaligen Malergeneration eigen war, zum anderen auch, dass fast in jeder Stadt Schleswig-Holsteins Porträtmaler ansässig waren und von ihrer Kunst lebten.

 

So nennt der Katalog die Städte Kiel, Eckernförde, Itzehoe, Schleswig, Heide, Flensburg, Altona, Friedrichstadt, Husum, Eutin. Zudem gab es Künstler, die von Ort zu Ort durch die Lande reisten, alles in allem eine Fülle künstlerischen Schaffens, noch ergänzt durch Werke unzähliger längst vergessener Zeichner und Silhouettenschneider.

 

Der Unterschied zu dem Kunstleben von heute wird so recht klar, wenn man sich einmal vorstellt, man käme auf den fast sonderbaren Gedanken, sich von einem Maler porträtieren zu lassen. Ja — man wüsste wirklich so schnell keinen Künstler, dem man wohl ein solches Vertrauen entgegenbringen könnte. In der eigenen Vaterstadt jedenfalls und auch in den meisten Nachbarstädten ist eigentlich niemand da, der das wohl könnte.

 

Und doch ist das alles einmal gewesen. Wo finden wir den Grund zu solchem Wandel, sind wir Menschen von heute doch schließlich auch nicht unbegabter wie die vor hundert Jahren.

 

Nun der Grund liegt ganz einfach in der Erfindung der Photographie, die vollständig die Aufgabe der alten Maler übernommen hat, in ungeheuer steigendem Maße in alle Volksschichten eindrang, ohne jedoch die alte Kunst ersetzen zu können.

 

So fehlt heute die Nachfrage nach Zeichnungen, nach Gemälden fast ganz. Jeder einzelne kann mühelos in gar nicht fernen Zeitabständen für billiges Geld immer wieder photographische Bilder von sich, von seiner Familie sehen, und ist dadurch der Reiz des Seltenen oder gar Noch nicht da gewesenen dahin.

 

Diese rein praktische Voraussetzung der Nachfrage fehlt dem Porträtmaler von heute. Mehr noch - kommt für diesen erschwerend hinzu, dass die Photographie ein erbarmungsloser Vergleicher ist, der jeden etwaigen Fehler der Zeichnung aufdeckt. Das ist ein für den heutigen Maler ungemütlicher Umstand, den die alten nicht kannten. Wenn wir auch heute bewundernd vor den alten Bildern stehen, wo wissen wir dennoch nicht, ob die Porträts wirklich lebenswahr ähnlich gewesen sind, was wir im Zeitalter der Photographie eben unbedingt verlangen.

 

Denken wir uns die Photographie einmal weg, — so dürfte der Anreiz des Zeichnens wieder gegeben sein und ein neues Streben wieder einsetzen. Ich kann ein kleines eigenes Erlebnis zu diesem Punkt beisteuern:

„Wir lagen 1915 am Pferkanal. Jegliches photographieren an der Front war streng verboten. Es war überhaupt kein Apparat da. - Nun - es wurde nicht immer geschossen, und wir hatten auch oft viel Zeit und Langeweile. Ich nahm Feldpostkarten und skizzierte meine Kameraden, so gut wie ich es eben konnte. Die kleinen Skizzen waren gewiss noch keine Meisterwerke, aber hin und wieder gelang doch mal eine recht ähnlich, so dass ich bald bei Kameraden und Vorgesetzten ein begehrter Zeichner wurde. War es doch ohne Zweifel sehr wertvoll in dieser Zeit, wo jeder in jeder Sekunde mit dem Ausgelöschtsein rechnen musste, - einen Kartengruß mit dem eigenen Bild in die Heimat zu schicken.

 

Die Nachfrage war da, und neben dem Schießen übten sich Auge und Hand auch in dieser Weise. Unter ähnlich wirkenden Verhältnissen also werden auch vor hundert Jahren die Künstler aus dem Volk heraus gewachsen sein. Meist werden es die begabtesten Dekorationsmaler gewesen sein, die sich teils durch Selbstbildung, teils durch akademische Schulung in Kopenhagen oder Hamburg - den beiden Kunstzentren unseres Landes – von ihrer handwerklichen Werkstatt allmählich lösten  oder beides gleichzeitig pflegten.

 

Die Unterstützung all dieses Schaffens fand sich in der wirtschaftlich gut situierten Bürgerwelt und im ansässigen Adel.

 

Die Menschen von damals waren von bewusst eigener Art, sehr individueller als wir von der modernen Lebensform abgeschliffen.

 

Familiensinn und auch Familienstolz wurde im guten, oft auch schlechten Sinne gepflegt und führte zu dem Bedürfnis, sich selbst ein Denkmal zu setzen. Ein Porträt von offizieller, repräsentativer Wirkung sollte der Familie, den Kindern und den Kindeskindern erhalten bleiben.

 

Nun, man muss sagen, unsere Voreltern haben damit recht getan. Das erkennen wir erst jetzt so ganz, nachdem seit der Erneuerung des Reiches die Familienforschung in breiten Schichten unseres Volkes eingesetzt hat, jeder emsig in Kirchenbüchern und alten Dokumenten sucht, um den ihm noch dunkel erscheinenden Weg aufzuhellen, den Weg, den seine Eltern und Ahnen vor ihm gingen und den er selbst fortzusetzen hat auf dieser Erde.

 

Welch ein unersetzliches Geschenk des Wissens und Schauens aber, wenn man nun gar ein gutes Porträt aus fernen Zeiten besitzt, das so viel erzählen kann, so manches verrät, was noch heute in uns selbst weiterlebt, das eigene Dasein von einer fernen Warte her erkennen lässt.

 

Alles das schenkten uns die Maler jener Zeit. Und unter dieser großen Gruppe der schleswig-holsteinischen Maler lebten hier in unserer Vaterstadt in der Hundertjahrspanne 1775 - 1875 fünf Künstler, die durch verwandtschaftliche Bindungen zusammenstanden, sich Meister und Schüler waren und so in geschlossener Tradition wirkten.

 

Es sind in der Reihenfolge ihres Lebens und Wirkens:

Johann Mathias Friede,

Andreas Hinrich Fiebig d. Ält.,

Hans Friedrich Baasch d. Ält.,

Karl Rudolf Fiebig d. Jüng.,

Johann Friedrich Baasch d. Jüng.

Wenn ich nun als Nachkomme dieser Künstlerfamilie über deren Kunst schreibe, so liegt wohl der Verdacht einer blinden einseitigen Familienbegeisterung nahe. Nein - ich habe mich bemüht objektiv zu bleiben. Gewiss war der Ansporn meiner Forschungsarbeit in erster Linie Familieninteresse, aber daraus erwachend die Erkenntnis, verpflichtet zu sein, das Verdienst meiner Ahnen in das rechte Licht zu rücken und ihren Namen vor dem Vergessenwerden zu schützen.

 

Unterstützung fand ich bei dieser Arbeit durch den jetzt verstorbenen Herrn Dr. Dammann vom Kunstgewerbemuseum Flensburg, durch Prof. Haseloff und Fräulein Dr. Martius von der Kunsthalle zu Kiel, dann auch für den familienkundlichen Teil durch Herrn Rektor Willers Jessen in Eckernförde.

 

Freudige Erfüllung meiner Wünsche war die eingangs erwähnte Ausstellung in Kiel, wo nicht weniger als 16 Bilder der Eckernförder Malergruppe zur Schau standen.

 

Die Werke des ältesten Malers Johann Mathias Hinrich Friede sind verloren; bis jetzt ist kein Gemälde seiner Urheberschaft festgestellt.

 

Friede wird im Sterberegister als Kunstmaler genannt. Er ist schon im 36. Lebensjahr dahingegangen und hinterließ die Witwe Dorothea Rebecca Gabriela, geb. v. Bergen, aus Schleswig stammend, und drei Söhne, von denen nur einer am Leben blieb: Simon Hinrich Friede, von dem wir wiederum wissen, dass er 1803 als Malergeselle auf Reisen war, später in Flensburg, dann in Kappeln lebte, wo er 1836 gestorben ist. Er hat 1817 ein Lutherbild in Sterup und 1827 ein Altarbild in Boren, Kreis Schleswig, geschaffen. Beide Bilder sind jedoch kaum als Kunstwerke zu werten.


Die verwandtschaftliche Bindung zur Eckernförder Malergruppe besteht nun darin, dass die Witwe des älteren Friede – Frau Dorothea – den zehn Jahre jüngeren Kunstmaler Andreas Hinrich Fiebig heiratete.

Um die gleiche Zeit, etwa 1785, mag das Porträt dieser Frau entstanden sein.

 

Es ist zugleich das einzige bisher aufgefundene Gemälde des älteren Fiebig. Ein feines ausdrucksvolles Bild. Wenn auch noch etwas gebunden Handwerksmäßiges vorherrscht, so sind doch die Augen sprechend lebend, ja, fast verfolgend. Besonders schön das zarte Licht und Farbspiel der Stirn. Stark interessiert die Tracht der Zeit, die große imposante Haube, das farbschöne Tuch.

 

Der Maler Andreas Hinrich Fiebig entstammt einer aus Merseburg eingewanderten Sattler- und Lohgerberfamilie. Er wurde 1757 in Eckernförde geboren. Leistete am 24.5.1785 den Bürgereid. Er bewohnte im Ochsenkopf ein heute noch erhaltenes niedriges Haus, das jetzt die Nummer 5 trägt.

 

Andreas Fiebig muss in seiner Vaterstadt etwas gegolten haben, so findet man seinen Namen als Ältermann der Beliebung unter dem großen Sintflutbild der Eckernförder Kirche, welches Gemälde von ihm restauriert worden ist.

 

Es ist durchaus möglich, dass von weiteren Werken noch einiges im Familienbesitz unerkannt vorhanden ist. Dass der Künstler vieles geschaffen hat, bezeugt ein Inventarverzeichnis seiner eigenen Wohnung, wonach 74 Ölgemälde und 48 Aquarelle die verschiedenen Zimmer schmückten. – Frau Dorothea Fiebig fiel einem Unglück zum Opfer, sie verbrannte beim Kochen von Gemäldefirnis, bei welcher damals streng geheim gehaltenen Arbeit sie sich eingeschlossen hatte. Der Maler verheiratete sich wieder nach etlichen Jahren mit Ida Petersen.

 

Der ersten Ehe entstammte eine Tochter Margaretha, der zweiten ein Sohn Carl Rudolf (der spätere Maler). Andreas Fiebig starb am 10. Januar 1821.

 

Der Dritte in der Reihe ist

Hans Friedrich Baasch.

 

Sein Selbstporträt entstand 1812. Wirres blondes Haar, düsterblaue, suchende Augen, spöttisch trotzende Lippen, - ein schöner Künstlerkopf. Die Tracht weist hin auf die Napoleonische Zeit. Das Gemälde selbst, als Frühwerk des Malers, hat eine wesentlich andere Prägung als seine späteren Arbeiten. Es ist schon ein Meisterwerk und verrät eine gewisse Anlehnung an Rembrandtsche Art.

 

-         In einem Volkszählungsbericht aus dem Jahre 1803 findet sich unter den Eintragungen der Familie Fiebig: „Hans Friedrich Baasch, Lehrbursch, 19 Jahre, lernt die Profession“.

 

Aus dem Lehrbursch wurde der Bedeutendste der Eckernförder Malergruppe.

Zunächst einiges aus seinem Leben, denn nicht der Dargestellte allein spricht aus dem Gemälde, nein, auch der Charakter des Künstlers selbst drückt diesem seinen Stempel auf.

 

Unter den Aufzeichnungen des Landwirtes Ludwig Johann Baasch aus Grasholz ist eingetragen:

„Anno 1784 d. 22. November, Des Morgens um 7 Uhr, ist mein lieber Sohn Hans Friedrich Baasch auf dieser Welt geboren.“

 

Die Sippe Baasch, früher Bascke, ist nachweisbar – also mindestens – seit 1504 im Dänischen Wohld ansässig gewesen, seit 1750 in Eckernförde, Grasholz und Borby.

 

Der Vater des Malers wird geizig, die Mutter, Frau Anna Elsabea, geb. Voigt, gutmütig geschildert. Die Eltern waren nicht von Glücksgütern gesegnet und lebten später in recht ärmlichen Verhältnissen in einem kleinen Hause nahe des Borbyer Pastorats.

 

Der Knabe Hans Friedrich wurde aus Notgründen bei dem sehr wohlhabenden Großvater, dem Schiffszimmermann Johann Voigt in Borby, erzogen. Es wird erzählt, dass die Großmutter ihn oft zu häuslichen Arbeiten anhielt, was dem eigenwilligen Jungen nicht passte. Er rückte aus, blieb tagelang verschwunden, wurde schließlich auf einer Koppel entdeckt und von da ab bei dem Fabrikanten Spethmann am Markt als Laufjunge untergebracht. Dieser entdeckte durch Zufall sein Zeichentalent – es soll eine Skizze spielender Kinder gewesen sein – und setzte dann durch, dass der Junge bei dem Kunstmaler Fiebig in die Lehre kam, gegen den Willen seines Großvaters Voigt.

 

Aus seiner Lehrzeit zeugen Bilder von Vater und Mutter, noch steif in der Zeichnung, jedoch schon das große Talent verratend.

 

Die Wanderjahre führten ihn 1807 nach Kopenhagen. Er arbeitete hier im Sommer als einfacher Maurergeselle, besuchte dann von selbstverdientem Gelde im Winter die Kunstakademie.

 

Hier hat der Porträtmaler  G. A. Lorentzen den größten Einfluss auf ihn gehabt. Das dänische Künstlerlexikon berichtet, dass er 1810 bis 1812 als akademischer Schüler, später 1823 als Malermeister in Eckernförde Porträts und Ansichten ausstellte und besonders bis 1839 als Porträtmaler bekannt war.

 

1812 wurde ihm auf der Kopenhagener Akademie die goldene Medaille in Aussicht gestellt, durch Intrigen, die wahrscheinlich politischer Art, jedoch ein Reichsdäne bevorzugt, und er selbst mit der "minderen", der großen silbernen Medaille, abgefunden.

 

Das bedeutete für ihn den Verlust der staatlichen Ausbildung in Rom - ein Missgeschick, das seinem Aufstieg zum großen Meister die Grundlage entzog.

 

Durch diesen Fehlschlag verbittert, brach er jäh die Studienzeit ab und kehrte nach Eckernförde zurück, um hier als einfacher Dekorationsmaler sein Brot zu verdienen.

 

1812, also noch im selben Jahre, heiratete er die Tochter seines Lehrmeisters, Margarethe Johanna Dorothea Fiebig. Frau Margarethe ist eine kluge edle Frau gewesen, die seinem harten impulsiven Charakter denen so nötigen Ausgleich gab.

 

1815 kaufte er das Haus in der Nikolaistraße, das noch heute, allerdings umgebaut, der Familie gehört.

 

Die Jahre 1824 - 39 waren die Blütezeit seines künstlerischen Schaffens. Doch auch außerberuflich erwarb er sich als interessanter Kopf die Achtung seiner Mitbürger. So wurde er zum deportierten Bürger gewählt. Seine außergewöhnlichen Ideen, die er mit großer Rücksichtslosigkeit durchzusetzen versuchte, brachten ihm jedoch immer mehr Feindschaft ein, und als er eines Tages obendrein noch zu hoch in der Steuer eingeschätzt wurde, zog er kurzerhand nach Borby in das elterliche Haus. Ein vom Großvater Voigt stammendes Erbe machte ihn zudem unabhängig, und so entstand dort am alten Hause ein Anbau, der seinen Ansprüchen gerecht wurde.

 

Jedoch mit dieser Flucht aus dem wirtschaftlichen Leben der Stadt zog auch die Unzufriedenheit hinein in das neue Heim. Er mag sich unverstanden gefühlt haben. Jede künstlerische Anregung fehlte ihm, bis er schließlich viel zu früh seiner Kunst entsagte. Bitternis zog einen in seine Seele und leider gewann zuweilen auch der Trinkteufel Gewalt über ihn. Es war eine harte Prüfungszeit für die geduldige Frau, die ihrem Manne alles verzieh und ihn klug zu leiten wusste. Die alten Freunde blieben fort. Gegen seinen Willen heiratete beide Töchter und durften das Haus nicht mehr betreten. Doch auch diese Krise führte die Frau nach Jahren zur Versöhnung. Die alten Bekannten kehrten wieder, in Sonderheit war es der Malermeister Mathiessen aus der Mühlenstraße, der treu zu ihm hielt. So mögen es denn schöne Stunden gewesen sein, wenn die beiden Alten bei der Öllampe eine Partie Dame spielten.

 

"Thiessen, ick gah to Damm!“ steht unter einer kleinen Skizze, die der Sohn Fritz als Briefkopf aus Kopenhagen schickte. Der Junge studierte nun auch dort in Kopenhagen, wie einst er selbst. Fritz war sein ganzer stolz und seine Hoffnung. Immer wieder lässt er schreiben:

 "lerne tüchtig zeichnen, das Malen kommt dann von selbst."

 

Er aber, der Alte, hat nie mehr den Pinsel angerührt. Der Maler Hans Friedrich Baasch starb am 14. Mai 1853 in Borby im 69. Lebensjahr.

 

Wie einen Ehren der Nachruf klinkt ein Dokument aus dem Kirchenarchiv in Eckernförde. -" als beim Ausputzen der Kirche die Kirchenvorsteher die Schnitzarbeit des  Altars mit Farben bemalen und vergolden lassen wollten, rettete der Maler H. F. Baasch, dessen Reihen der guter Geschmack für Kunstwerke seinen pekuniären Vorteil überwog, nicht ohne viel Mühe dieses schöne Kunstwerk vor schlimmster Verunzierung."

 

Damit wir nun die rechte Einstellung zu seiner Kunst finden, möchte ich noch folgendes Voraussagen.

Es gehört schon eine große Schulung des Auges dazu, auch nur die Perspektive einer Landschaft richtig zu sehen. Es ist schwer, einen Baum in seiner typischen Form, also etwa eine Eiche genauso zu zeichnen, wie sie vor und steht. Es ist schon etwas Kunst dabei, dass Strahlen einer sonnigen Landschaft durch die ungleich weniger strahlenden Farben der Palette so zu übersetzen, dass die Sonne auf der Leinwand dennoch scheint.

 

Schwerer noch Tiere oder Menschen in ihrem Leben zu zeichnen. Am schwersten gar einen Menschenantlitz ähnlich genau wiederzugeben, denn nur eine ganz geringfügige Verschiebung der Linien und Formen bewirkt schon die Unähnlichkeit. Und doch ist diese immer noch mehr oder weniger handwerkliche Fertigkeit, gelenkt durch ein geschultes Auge und durch künstlerischen Sinn. Der wirklich große Gott begnadeter Künstler aber erfasst mehr als alle dieses - er malt die Seele -, er malt den Geist, der hinter äußeren Form ruht, dieser trägt und beliebt. Wie er das macht? - Nun, man sagt, durch die vielen Sitzungen, die zur Herstellung des Porträts notwendig sind, deckt er gewissermaßen Ausdruck auf Ausdruck, schafft so ein totales Bild der Persönlichkeit. - Die Antwort trifft nicht ganz den Kern der Frage. - Ich kann nur glauben, dass die hohe Gabe, eines Menschen Seele zu malen, dem Künstler selbst kaum bewusst ist, - so kann er dieses auch nicht lehren einem anderen, wird das Wunder der wirklich großen Kunst ewig neugeboren, ewig auch ein Rätsel bleiben.

 

Viele der Werke des älteren Baasch geben uns dieses Höchste, das zu den großen Werten deutschen Volks Gutes gezählt werden muss, Werke, die wir Menschen von heute genauso bewundern und dankbar hinnehmen wie es jene getan haben mögen, die das Entstehen der Gemälde mit eigenen Augen sah.

So lebt der Meister fort in seinem Werk.

 

Es ist mir nun die große Freude geworden, rund 30 Porträts von H. F. Baasch zu entdecken, ferner eine Anzahl Aktstudien seiner Kopenhagener Schülerzeit aufzufinden.

 

1817 entstand das lebensgroße Standbild  Dr. Martin Luthers, gemalt für die St. Nikolaikirche in Eckernförde. Es ist eine eigene Schöpfung, von bewusst bodenständiger Prägung werden auch Energie und Wucht des Ausdrucks vortrefflich gegeben sind, so gibt doch dieses Bild noch nicht das eigentliche Wesen seiner Kunst, das sich offenbart im porträtieren nach dem lebenden Modell.

 

Es wäre nun ein nutzloses Unterfangen, den besonderen Wert jedes einzelnen Bildes zu beschreiben, ohne gleichzeitig die Bilder selbst zeigen zu können. So seien hier nur die wesentlichen Merkmale seiner Kunst hervorgehoben.

 

Wahrheitsgetreue Beobachtung lässt schon das Bild des Kaufmannes Johann Heinrich Dehn erkennen. Der Künstler vertieft sich in ganzer Hingabe in den Menschen, wie ihm Gott geschaffen hat. So bewundern wir den urwüchsig bäuerlichen Kopf des Senators Peter Lorentzen. Ruhe und Güte strahlen die Augen aus. Es ist, als wenn der Mund sich zum Sprechen öffnen will, als bewegten sich nun gleich die faltigen Wangen. Wir haben die seltsame Empfindung, als ob dieser Mensch lebt, uns beobachtet, - als ob er denkt.

 

Ein wundervoll feines Lächeln ist in dem Bilde der Frau Friederike Amalie Kruse gegeben. Bezwingend fast die rätselhaft frohen Augen, das gehaltene innerliche Leben.

 

Bei alledem ist reale Wirklichkeit die Richtschnur seiner Auffassung, blühende gesunde Farben, - selbst vor einer roten Nase, wie etwa das Bild der Frau Senator Lorentzen und zeigt, schreckt der Künstler nicht zurück, wie auch der herrschsüchtige Blick dieser Frau rücksichtslos dargestellt ist.

 

Die Bilder des Senators P. C. Schmidt auf Windeby und seiner Gemahlin zeigen die gleiche lebendige Realistik. Dasselbe ist zu sagen von dem Porträt des Obersten Karl Friedrich Heinrich von Lange, dem Kommandeur des Schleswigschen Jäger-Corps in Eckernförde. Selbst das Schielauge dieses gewiss nicht heroisch aussehenden Mannes ist nicht verheimlicht worden. Eine herrliche Lebenswahrheit spricht aus diesem Bilde, das 1831 entstand, derzeitig dem dänischen König geschenkt wurde und heute im Schlosse Friedericksborg bei Kopenhagen gezeigt wird. Dort auch hängt das Bildnis des Prinzen Ludwig Carl von Sayn - Wittgenstein - Berleburg. Der Prinz war der Nachfolger des erstgenannten Offiziers. Vornehme, selbstbewusste soldatische Haltung zeichnet dieses Gemälde aus.

 

Ein außerordentlich starkes durchgeistigtes Porträt ist das des Grafen Cai Reventlow, Altenhof. Dieser bedeutende Mann war in jungen Jahren dänischer Gesandter in Madrid, später geheimer Konferenzrat des Königs, Staatsminister und Präsident der Deutschen Kanzlei in Kopenhagen. Er kämpfte neben seinem Bruder Fritz von Reventlow, Emkendorf, für die Erweckung des deutschen Nationalgefühls.

 

Das reiche Leben dieses Mannes, das sich in seinem vornehmen Antlitz widerspiegelt, mag die künstlerische Kraft des Malers besonders begeistert haben, ein solches Meisterwerk zu schaffen. Auch das Bild der Gräfin Louise Reventlow, geborene Bernstorf, ist ein nicht minder wertvolles Stück.

 

Die Krone all dieses Schaffens jedoch ist das Porträt des Schmiedemeisters Daniel Timm, ein Bild vom bezwingend Eindruck, meisterhafter Technik und feinster vornehmer Farbgebung. Es gehört zu den allerbesten Werken unserer schleswig-holsteinischen Heimatkunst, und hat gelegentlich der Kieler Ausstellung, wie auch einer früheren in Hamburg, größtes Aufsehen erregt.

 

In diesem Bilde ist in hohem Maße die Seele eines Menschen gemalt, - schauen uns durchdringend fast die klaren Augen eines Mannes an, der längst nicht mehr auf dieser Erde weilt. Energie, Lebenserfahrung, berechnende Klugheit, Wirklichkeitssinn, - alles das kann man in den Augen lesen.

Möchte es einmal gelingen, dieses Werk für die Kunsthalle Kiel zu erwerben, als ein dauerndes Denkmal für den Maler Hans Friedrich Baasch.

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Damit lassen wir das Schaffen dieses Meisters und kommen nun zu dessen Schüler, dem Bruder seiner Frau,

 

Karl Rudolf Fiebig.

 

Soviel aus dem Leben des älteren Baasch erforscht werden konnte, so wenig wissen wir von dem jüngeren Fiebig.

 

Erschwerend wirkt vor allem, dass seine Familie ausgestorben ist und dadurch jede mündliche Überlieferung fehlt. Auch ist bis jetzt kein Selbstporträt von ihm entdeckt, so dass wir nicht einmal eine Vorstellung seiner Persönlichkeit haben können.

Wir müssen uns also mit einigen Daten begnügen.

 

Karl Rudolf Fiebig hat nach seiner Lehrzeit bei seinem Schwager wahrscheinlich auch in Kopenhagen studiert. Er wirkte in jungen Jahren als Porträtmaler in Eckernförde. Die große Anzahl von Gemälden aus dieser Zeit, die heute noch in alten Familien unserer Stadt zu finden sind, lassen auf eine sehr eifrige Schaffensfreude schließen.

 

Fiebig heiratete am 14. Mai 1841 die Tochter eines Wachmeisters am Christianspflegehaus, Marie Anna Spiegelhalter, nachdem er ein Jahr zuvor bereits nach Kopenhagen übergesiedelt war. Er wohnte dort in der St. Peterstraße, nahm auch seine alte Mutter zu sich.

 

Die enorme Arbeitsleistung seines Lebens, die ihm sicherlich eine vortreffliche Lebensexistenz gegeben hat, führte ihn jedoch zu einer gewissen geschäftsmäßigen Routine, die sich besonders in einer stets gleich bleibenden Gesichtstönung äußerte. Wenn er auch gerade darin hinter den Leistungen seines Meisters zurückblieb, so ist dennoch eine außerordentliche Sicherheit der Zeichnung zu bewundern.

 

Karl Rudolf Fiebig hatte den Ruf, treffend ähnlich zu porträtieren. Das setzt schon ein beträchtliches Maß an Können voraus. Einige der vielen seiner Porträts seien hervorgehoben.

 

Frau Louise Timm, ein Ahnenbild der Familie Torkuhl, Borby. Mit fast photographischer Treue und peinlichster Sorgfalt ist das sprechende Antlitz, die Kleidung, Spitzen und Haube gezeichnet.

 

Die beiden Porträts des Weinhändlers G.W. Dammann und dessen Gemahlin ergeben Rechte Charakteristik der Biedermeierzeit in Haltung und Tracht. Als eines der besten Fiebig-Bilder sei noch genannt das Bildnis der Frau Toosbye, welches sehr plastisch geformt ist, dem auch vor allem tiefe Innerlichkeit, eine wohltuende Güte des Ausdrucks innewohnt.

 

Als schönstes Werk dieses Malers dürfte wohl das geradezu vollendete Porträt der Frau Pastorin Bruhn anzusprechen sein. Hier tritt zu der zeichnerischen Fertigkeit jene künstlerische Gestaltung der Persönlichkeit, die erst das Werk krönt. Wie schön ist das Kinn geformt, - der Mund lebt, die großen klugen Augen machen. Wunderfein ist das seidige weiße Haar gezeichnet. Zum Anfassen plastisch die farbenreiche schöne Haube.

 

Dieses Bild allein würde genügen, dem Künstler Karl Rudolf Fiebig die Ehre der Anerkennung zukommen zu lassen, die ihm als großen Könner gebührt.

 

Es wäre wünschenswert, auch das Arbeitsfeld seiner Kopenhagener Zeit näher kennen zu lernen, und so ein abgeschlossenes Bild seiner Künstlerschaft aufbauen zu können.

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Wir kommen nun zu dem letzten Glied der fünf Eckernförde Maler,

Johann Friedrich Baasch

 

in der Familie Fritz genannt, - dem Sohn des Porträtmalers Hans Friedrich Baasch und seiner Frau Margarethe, geborene Fiebig.

 

Er ist geboren am 24. März 1819 in Eckernförde, studierte 1841 - 43 wie sein Vater in Kopenhagen und stand dort unter dem besonderen Einfluss des berühmten Malers Professor Eckersberg.

Dieser Mann, ein Nordschleswiger, und seine Schüler haben das besondere Verdienst, die Landschaft unserer Heimat endlich so zu zeichnen wie sie ist. Vor dieser Zeit glaubte man, jedes Landschaftsbild oder Ansicht, wie man es damals nannte, idealisieren zu müssen. Kein Baum war schön genug, er wurde in malerische Formen gezwängt. Eine See dazu - irgendein See - eine Ruine möglichst - das Bild war herrlich, nur kein Heimatland.

 

Auch der alte Baasch hat solche Ansichten gemalt, eine Anzahl ist noch erhalten im Herren Hause zu Büstorf.

 

Die Ausbildung der jungen Künstler in Kopenhagen war nicht mehr wie früher nur auf Akt und Porträts zugeschnitten, viel mehr nahm Perspektive, Licht und Schatten in der Natur einen breiten Raum ein.

 

Alles das ist für die Entwicklung des jüngeren Baasch wesentlich geworden.

 

Es kamen die Kriegsjahre 1848 - 49, auch er wurde Soldat und erlebte die unglückliche Idstedt - Schlacht. 1852 heiratete er Agnes Meyer, die Tochter eines Weißbäckers, seit frühester Kindheit verwaist und bei dem Malermeister Mathiessen, dem Freunde des Vaters, aufgezogen. Sie war eine kleine zierliche Frau, mit einer sonnigen, immer frohen Natur bedacht, und ist ihm auf seinem harten Lebensweg eine treue, alles Leid mildernde Frau gewesen.

 

Die nach dem unglücklichen Kriege verarmte Heimat hatte für Kunst kein Geld mehr ausgegeben. So griff denn auch Johann Friedrich Baasch, wie so viele Künstler jener Zeit, schon um 1853 die neue Erfindung der Fotografie auf, und begründete die Werkstatt, die bis heute von Sohn und Enkel weitergeführt wurde.

 

Doch war anfangs die Herstellung der Dague`rretypien ein umständliches Verfahren und erst die Weiterentwicklung bis zum Papierbilde gab seinem Lebenskampf eine solidere Grundlage.

 

Dennoch war seine liebste Beschäftigung das Zeichnen, darin lebte er, nur darin fühlte er sich glücklich. Große Freude bereitete ihm seine Tätigkeit als Zeichenlehrer am hiesigen Seminar.

 

1870 wurde Johann Friedrich Baasch zum Stadtverordneten gewählt. Der schließlich kränkelnde Mann starb schon im dreiundfünfzigsten Lebensjahr am 19. Januar 1872, eine große Familie in bitterster Not zurücklassend.

 

Über das Wesen seiner Persönlichkeit möchte ich hier einen Bericht meines Vaters, der für unsere Familienchronik gedacht ist, im Ausschnitt folgen lassen.

Der Bericht lautet:

 

"Mein Vater, den ich leider allzu früh in meinem 17. Lebensjahr durch den Tod verlieren musste, wirkte auf mich wie ein Magnet. Sein gütiges, frommes, auf das Ideale gerichtete Wesen zog mich stets zu ihm hin. Kam ich mittags aus der Schule nachhause, war mein erster Gang in die Werkstatt des Vaters, um dessen mich höchst interessierenden Wirken zuzuschauen. Oder wenn er am Spätnachmittag seinen gewohnten Spaziergang unternahm, schloss ich mich ihm ganz selbstverständlich an. Dabei kam es nicht selten vor, dass er bei Bäcker Blohm in Borby einen Butterkringel spendierte, den wir dann gemeinsam verzehrten.

 

Ein bedeutender Wesenszug seines Charakters war seine Frömmigkeit, von der er fest und tief durchdrungen war. Die schwersten Schicksalsschläge, die ihn später trafen, machten ihn in seinem festen Gottes Glauben nicht wankend. Der sonntägliche Kirchenbesuch war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Die hier gewonnene Erbauung wurde dadurch noch vertieft, dass er sich nach dem Gottesdienst zuhause an sein selbst erbautes Harmonium setzte, und so dem Spiel die alten schönen, durch seine hervorragend voll klingende Baritonstimme beseelten Choräle sang."

 

Soweit die Niederschrift.

 

Ich möchte nun, ehe ich auf seine Zeichnungen eingehe, noch vorweg sagen, dass er das große Format seines Vaters nicht erreichte. Sein Weg ging andere Bahnen. Die Stärke seines Könnens lag in der Zeichnung - nicht im Gemälde, lag in der Landschaft und im Genrebild - nicht im Porträt. Es liegt nun die Versuchung nahe, diese Arbeit als weniger bedeutend beiseite zu schieben. Doch täte man mit solchem Fehlschluss dem Künstler bitter Unrecht. Gewiss erfordert die Porträtkunst die höchste Form des Könnens. Doch kann ein Landschaftsmaler auf seinem Gebiet zu einer Vollendung kommen, die die Leistung eines mittelmäßigen Porträtisten überragt.

 

So glaube ich das Werk meines Großvaters recht aufzufassen. Er war Meister der Zeichnung und zwar in solcher Ausgeglichenheit und Schönheit der Technik, dass das lose Anschauen dieser Kunst unendlich beglückt. Schon das Bild „ Der Taschendieb", eine Schülerarbeit aus der Kopenhagener Zeit, verriet stark den Einfluss seines Lehrers Professor Eckersberg. Ein schönes Beispiel seiner wundervollen Zeichenkunst ist das kleine Aquarell seiner Braut Agnes Meyer, entstanden 1847. Es zeigt uns die Handschrift des Künstlers, die nicht von heute auf morgen da ist, fiel mir das langsam gewordene Ergebnis fleißiger Übung offenbart.

 

Mit wenigen erstaunlich sicher hingeworfene entsprechen ist sie lebendig wirkende Skizze "Die Bettlerin "geschaffen. Der ganze Reiz dieser kleinen Arbeit liegt in der Art, wie diese wenigen Striche so selbstverständlich sitzen.

 

Eine feine selbst durchdachte Komposition ist der Entwurf des Schmuckblattes "Das Pfeifchen". Der behagliche Ausdruck des alten Rauchers, das kunstvolle Ornament geben vortrefflich den Sinn des kleinen Gedichtes wieder, das diesem Blatt zum Vorwurf dient.

                   

                      „ Du Labsal meiner stillen Ruh,

                   Du lieblich rauchend Pfeifchen du,

Das wie ein kleiner Ofen glühet,

Das mein Gehirn von Flüssen leert,

Und wenn ein Kummer mich beschwert,

Ihn unvermerkt von Herzen ziehet."

 

Ähnlich wie dieses sind eine Anzahl Gedenkblätter entstanden, wie etwa die bekannte Erinnerungstafel vom 5. April 1849. Vor allem aber verdankt Eckernförde dem Künstler Johann Friedrich Baasch eine ganze Reihe wertvoller Bilddokumente seiner Stadtgeschichte. So entstanden 1857 das Bild der drei Eckernförde Mühlen, die alten Badeanstalten in Borby, 1867 Borby mit der damals turmlosen Kirche. Alle diese Bilder zeigen, wie er in ganz eigene Weise es verstanden hat, Aquarell, Tempera und Federzeichnung zu einer ausgeglichenen Maltechnik zu verbinden. Vor allem aber ist für uns wertvoll, die perspektivische Sicherheit und Richtigkeit der Zeichnung, die sich bis in die kleinsten Details erstreckt.

 

Sein schönstes Bild sei zum Abschluss besonders hervorgehoben. Es ist das Kabinettstück seiner Kunst, das kleine Aquarell " Marien-Louisen-Bad".

 

In außerordentlichem Reiz atmet erst so recht die Luft der alten gemütlichen Biedermeierzeit. Würdevoll sehen wir die guten Bürger einherschreiten. Tugendsame Jungfrauen tändeln in anmutiger Bewegung mit merkwürdig kleinen Sonnenschirmen. Eine artige Verbeugung hier, und dort im kühlen Schatten trinkt man behaglich seinen Kaffee.

 

Das alles ist unendlich zart gegeben, ein Bild allerfeinster Komposition. Mehr noch - denken wir einmal an die von Autos umlagerte " Seeluft" des heutigen Südstrandes, an das moderne Ostseebad Eckernförde, so wird sofort klar, dass in diesem Bilde die ganze Lebensform einer vergangenen Zeitepoche eingefangen ist.

 

Rückblickend auf all dieses Schaffen Eckernförde Künstler, gedenke ich noch einmal der anfangs genannten Kunstausstellung in Kiel. Dort war die Abteilung alter Meister unserer meerumschlungenen Heimat eine solche moderner Künstler gegenübergestellt.

 

……